Berliner Polizei
Tante Minna kommt von´s Land
nach Berlin, det sie jekannt,
als´se jrade viere war –
und nu zählt se 80 Jahr.
„Jott-oh-Jott, so een Verkehr!“
Autos fahren hin und her.
Taxis hupen, Schupos jrollen,
als se über´n Damm hat wollen.
In´ne Nebenstraße dann,
kam die „Elektrische“ noch an.
An dem Fahrdraht blitzten Funken,
aus dem Jully hat´s jestunken.
Minna weeß vom Nachbarn her,
det Starkstrom sehr jefährlich wär´.
"Wenn ick die Jleise nur berieh´r,
fall´ ick dann um – is´t aus mit mir?“
Sie fürchtet sich vor der Jefahr,
steht zöjernd uff det Trottoir.
Jemütlich kommt een Schutzmann an.
"Ob se den mal fraren kann?"
„Ach, bitte, kann mir wat passier´n,
wenn ick die Jleise tu´ beriehr´n?“
Wenn ick det mache aus Vaseh´n,
denn is det wohl um mir jescheh´n?“
Der Schutzmann lacht: „Ick seh´ja ein,
jefährlich könnte det schon sein.
Wenn een Been - oben an de Drähte -
det zweete uff de Schienen träte.
Nur keene Bange – sicherlich,
jefährlich ist det for Sie nich.
Nu nehm´ wa Ihr Jepäck zusamm´,
ick bring´ Ihn´n sicha über´n Damm.“
Jürgen Frühling
| Komposition: Anett Dreuse mp3-Aufnahme: Wiedergabe mit Gesang |  |
| Strophe 1 - 4 |  | Strophe 5 - 8 | |